Das VW-Debakel führt es uns dieser Tage lebhaft vor Augen. Top-Manager, die sich tolle Umsätze und Marktmacht auf die Fahnen schreiben können, scheitern an ihrem Kommunikationsverhalten. In den Medien kursiert schon der Begriff #vwgate, ein Hinweis darauf: das wird weite Kreise ziehen.
Wahrnehmung schlägt Leistung
Sind die VW-Manager also nicht an ihrer Leistung, sondern an der öffentlichen Wahrnehmung gescheitert? Wohl eher an der eigenen Wahrnehmung, „unersättlich, unverantwortlich“, so zeichnet es Jakob Augstein in seiner Spiegel-Kolumne nach.
„Heute scheitern Manager zu 80 Prozent an Problemen mit der Perzeption ihrer Arbeit und ihrer Persönlichkeit,“ kommentierte Professor Dr. Torsten Oltmanns, Global Marketing Director von Roland Berger, das Fazit der 2014 veröffentlichten Studie „Perception beats Performance – woran Manager scheitern“.
Die Fähigkeit zur Selbstreflexion und Kommunikation, Kommunikation, Kommunikation sind demnach entscheidende Kriterien, nach denen ein Unternehmen in seinen Managern Ausschau halten muss. Die Führungskraft, die zentralistische Strukturen pflegt, Mitarbeiter, die sich alles von der Führungskraft absegnen lassen müssen, all das kostet – im schlimmsten Falle wie bei VW – Milliarden.
Selbsteinschätzung „Mangelnde Führungskompetenz“
„Mangelnde Führungskompetenz, ein zu geringes Urteilsvermögen und mangelnde Entscheidungsfähigkeit“ zählen 2.000 Führungskräfte in Deutschland, Österreich und der Schweiz zu den Hauptgründen fürs Scheitern. Dies hat das Manager-Barometer der internationalen Personalberatung Odgers Berndtson ergeben.
Die logische Schlußfolgerung ist, Arbeiten an seinen Leadership-Qualitäten schafft Mehrwert fürs Unternehmen.
Das heißt zum Beispiel:
- Bin ich in der Lage, mein Verhalten auf die aktuelle Situation anzupassen?
- sich seiner intrinsischen Motivation bewusst werden und diese auch in anderen anstoßen
- sich immer wieder auf die Seite stellen von Mitarbeitern, Verhandlungspartnern, Kunden
Ihre Ute Hillmer